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Tag 7-9 - Verrücktes Wetter

Aktualisiert: 24. Juli

Am nächsten Morgen ist es trocken,

erst für den Abend ist wieder Regen angesagt.

Wir brechen auf Richtung Füssen & Forggensee,

und die Tour beginnt mit einer wunderschönen, langen Abfahrt durch grüne Wiesen.


Wir treffen viele andere Radfahrer,

entweder junge Menschen auf Rennrädern,

die uns wie ein Schwarm surrend überholen,

oder ältere Paare auf Elektrorädern,

die freundlich grüßend und mühelos

die Berge hinaufgeleiten.


Wir sind langsam mit Hund und Anhänger und viel Gepäck,

aber das stört uns nicht.


Es ist heiß und entgegen meiner Bedenken

sind die Flussdurchquerungen ein Vergnügen.

Diego springt aufgeregt zwei, drei, viel Mal

zwischen beiden Ufern hin und her,

bringt jedem Radfahrer schwanzwedelnd

einen Stock zum Werfen

und Wes und ich fahren vorsichtig

über glitschige Steine

und durch seichtes Wasser.


Der König Ludwig Radweg führt uns

vor allem schöne Waldwege entlang,

am späten Nachmittag erreichen wir erschöpft den Zeltplatz am Forggensee und ich bin froh,

dass wir den nächsten Tag,

an dem es viel regnen soll,

als Pausentag nutzen.


Der Zeltplatz hat eine kleine Gaststätte

mit Biergarten,

wir setzen uns raus und sagen:

Noch regnet es ja nicht.

Es ist zwar etwas grau, aber das dauert noch.

Die Wirtin bringt uns unser Bier

und rät uns, hineinzugehen.

Langsam und bedrohlich

zieht eine dunkle Wolkenwand auf

und verhüllt die Berge.

Wir sagen: ach, das Bier schaffen wir noch.

Die Wirtin kommt wieder und sagt:

Hockt‘s euch da nei!,

wir nehmen Taschen und Getränk

und sind noch nicht ganz durch die Tür,

da bricht das Unwetter los.


Spontan entscheiden wir,

doch auch zum Abendessen zu bleiben.

In der Ferne sieht man

Schloss Neuschwanstein,

und Wes versucht vergeblich,

es korrekt auszusprechen.


Am Pausentag machen wir wirklich Pause,

waschen Wäsche und planen die Tour weiter.

Als am Nachmittag die Sonne durchkommt,

gehen wir im Forggensee baden

und ich skizziere Gedanken für einen Text

(kommt bald).

Wes und Diego gehen schon zum Zelt,

um Abendessen zu machen,

ich will gerade folgen,

da zieht ein Hagelsturm,

ich kann es nicht anders nennen, über uns.


Ich flüchte unter eine Überdachung

und als ich später zum Zelt komme,

liegt ein Haufen Hagelkörner daneben.

Das Zelt hat dicht gehalten.


Am nächsten Morgen

sehe ich das Ausmaß des Sturms:

Ich gehe mit Diego am See entlang

und auf einem abgebrochenen Baum

sitzt eine Krähe und klagt laut ihr Leid.


Als wir wenig später

gerade unsere Sachen packen,

höre ich: „Anna?“ und treffe Inga,

die im Chor der Kirche am Rockenhof singt.

Wie schön und verrückt ist das!

Wir quatschen kurz, dann brechen wir auf:

Inga + Familie Richtung Italien,

wir (grob) Richtung Bodensee.


Eine neue Tour liegt vor uns:

Über Füssen und viele kleine Dörfer

fahren wir bis Wertach.

Bergauf trabt Diego neben uns her,

bergab setzen wir ihn in den Anhänger.

Einmal müssen wir durch eine Kuhherde,

die rechts und links

und mitten auf der Straße steht,

wir schnallen Diego zur Sicherheit in den Anhänger

und singen den Kühen zur Ablenkung ein Lied,

alles geht gut.


Unser neuer Zeltplatz ist auf einem Berg und überblickt Wiesen, Wälder und Wege.

Wunderschön!

Diego wirft sich immer glücklich ins Gras,

wenn wir angekommen sind.

Wir beginnen, das Abendessen zuzubereiten,

die Sonne scheint.

Ein Blick in den Wetterbericht sagt:

Nicht mehr lang. Noch einen Tag,

dann soll es bis Montag regnen.


Mal sehen,

noch scheint die Sonne

und unser Zelt hat schon

Gewitter und Hagel überstanden.



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